25 Jahre Soester Tafel - Soziale Ausschläge nehmen zu
In seiner Ausgabe vom 12.8.2024 berichtete der Soester Anzeiger unter dem Titel "Die Unermüdlcihen" über die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Soester Tafel am 10.8.24.
25 Jahre Soester Tafel – das bedeutet 25 Jahre, in denen Lebensmittel gerettet und Menschen in Notlagen geholfen werden konnte. Gleichzeitig ein unermüdliches Engagement ehrenamtlicher Helfer, die jeden Tag dafür sorgen, dass es die Tafel mit ihrem Angebot überhaupt gibt.
Zu einem Gottesdienst und einer Feierstunde in Alt-St. Thomä kamen Vereinsmitglieder, freiwillige Helfer, Mitglieder befreundeter Tafeln, aber auch Vereine, Organisationen und Gruppierungen, die nur zu gerne der Einladung gefolgt waren.
Bereits mit ihrer Ansprache rüttelte Pfarrerin Leona Holler auf, unterstrich die Wichtigkeit dieser Institution, von der sich doch eigentlich jeder wünscht, dass sie überflüssig wäre, weil alle Menschen eben gut versorgt und nicht in ihrer Armut auf Hilfe von außen angewiesen wären.
Grußworte überbrachten die stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen, der Geschäftsführer des Jobcenters AHA Kreis Soest, Martin Steinmeier, und Volker Sibbing vom Landesverband der Tafeln NRW und zugleich zweiter Vorsitzender der Tafel aus Gescher.
An der Orgel begleitete Organist Stefan Marburger den Gesang der Festgäste.
In seiner Ansprache und dem Rückblick auf 25 Jahre Tafelarbeit rückte der Vereinsvorsitzende Michael König den Überfluss, den Mangel und damit die Armut sowie die Menschen in den Fokus. „Wer sieht, wie dreimal in der Woche bei uns Menschen in langen Schlangen auf die Tütenausgabe warten oder sich jeden Mittag unser Speiseraum mit Gästen füllt, wer mitbekommt, dass wir jede Woche Tafelausweise für neue Kunden ausstellen, der weiß, dass die sozialen Ausschläge heftiger werden und das Armutslevel weiter ansteigt“, so König. Es sei eine perverse Situation, dass arme Menschen sich ihrer Armut schämen müssten, während eine reiche Gesellschaft diese Armut in einem solchen Maße zulasse.
König berichtete von der Überwindung, die es die Menschen kostet, zur Tafel zu kommen, aber auch von den vielen schönen Momenten mit denen, die kaum unterschiedlicher sein könnten und sich ehrenamtlich bei der Tafel engagieren. „Es ist der Mix von Menschen, aus Spendern, Helfern, Förderern und ‘Anpackern’, die geholfen haben und immer wieder dabei sind.“ Und natürlich, so König weiter, sei die Soester Tafel auch ein sozialer Treffpunkt und bewahre vor der Isolation.
Beim gemeinsamen Mittagessen nach Gottesdienst und Feierstunde in den Räumen der Soester Tafel gleich nebenan war ausreichend Zeit und Gelegenheit gegeben, sich kennenzulernen und auszutauschen.
(Quelle: Soester Anzeiger vom 12.8.24 / Text und Foto voANDRA GOERDT-HEEGTn Sandra Goerdt-Heegt)
Weitere Fotos von der Feier (privat)